Die französische Umweltministerin hat zum Nutella-Boykott aufgerufen. Der Grund: Die Nuss-Nougat-Creme enthält das umstrittene Palmöl.
"Man muss aufhören, Nutella zu essen": Diesen Satz hatte die französische Umweltministerin Segolene Royal in einer TV-Show zwar nur so nebenbei fallen lassen, dennoch war die Aufforderung zahlreichen Medien in ganz Europa eine Meldung wert. Royals Nutella-Boykott galt allerdings nicht dem süßen Brotaufstrich selbst, sondern nur einer bestimmten Zutat: dem Palmöl (das übrigens bei weitem nicht nur in Nutella enthalten ist).
Royals Hauptkritikpunkt: Für dessen Produktion werden riesige Regenwaldflächen abgeholzt. Das zerstöre den Lebensraum unzähliger Tierarten und beschleunige den Klimawandel, warnen Umweltschützer seit Jahren.
Doch auch von gesundheitlicher Seite ist das Pflanzenöl, dass aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen wird nicht ganz unumstritten – vor allem wegen seines hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren, sagt Ernährungswissenschafterin Rita Dornetshuber-Fleiss von der Konsumentenschutzabteilung der Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ). Von einer akuten Gesundheitsgefährdung könne allerdings nicht die Rede sein. "Palmöl ist zwar vielleicht nicht das qualitativ hochwertigste Fett, aber auch hier kommt es wie so oft auf die Menge an." So lautet etwa die Empfehlung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und von Transfetten "so niedrig wie möglich zu halten."
Was im Falle von Palmöl allerdings nicht so einfach sein dürfte, denn Nutella ist bei weitem nicht der einzige Kassenschlager, der Palmöl enthält. Verbraucherschützern zufolge steckt es in mehr als der Hälfte aller Produkte in unseren Supermärkten – angefangen von Fertigsuppen, Schokolade, Eis, Keksen, Pommes und sogar in manchem Müsli.
Bei Lebensmitteln ist zudem noch lange nicht Schluss, auch viele Kosmetika wie Lippenstifte, Shampoos oder Deos werden damit hergestellt. Und das verwundert nicht, schließlich ist Palmöl nicht nur günstig in der Produktion, sondern hat noch zahlreiche weitere Vorteile: "Es ist geschmacksneutral, hitzestabil und lange haltbar. Und es kann etwas, das sonst kein anderes Fett schafft: Palmöl bleibt auch bei Zimmertemperatur fest und gleichzeitig streichfähig."
Wer seinen Palmöl-Verbrauch einschränken will, erreicht das laut Dornetshuber-Fleiss am ehesten, indem er auf frische Lebensmittel zurückgreift und Fertigprodukte deutlich einschränkt.
"Am einfachsten geht das natürlich, wenn man selber kocht. Da greift man in der Regel ja eher zu qualitativ hochwertigen Ölen." Welches, das spiele der Ernährungswissenschafterin zufolge gar keine so große Rolle, denn "die Vielfalt macht’s", sagt Dornetshuber-Fleiss. "Kein Fett ist nur gut oder nur schlecht, deshalb ist es am besten, man achtet auch hier auf Abwechslung."
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