Müßiggang ist aller Laster Anfang, heißt es. Doch genau das ist es, worauf sich die Österreicher im Urlaub am meisten freuen. "Endlich einmal nichts tun, die Seele baumeln lassen, dem beruflichen Stress entkommen." Kaum hat man es sich dann im Liegestuhl bequem gemacht, gerät man auch schon in Versuchung. Zu groß die Verlockung, einen Blick aufs Smartphone zu werfen, die Mails zu checken und zu schauen, was in der Arbeit gerade los ist.
"Tatsächlich schaffen es viele nicht, in der freien Zeit tatsächlich abzuschalten", sagt Daniela Schneider, Gesundheitspsychologin in der Landesnervenklinik Wagner Jauregg,
Den meisten Menschen falle es heutzutage schwer, ihre Urlaubszeit mit "Nichts tun" zu verbringen. Der viel zitierte Müßiggang, die bewusste Entscheidung "nur" ein Buch zu lesen oder einen Spaziergang zu machen und sonst "nichts" vorzuhaben sei für einige nur schwer zu ertragen.
Der Urlaub wird "zum Projekt"
"Nicht selten mutiert der Urlaub dann selbst zum Projekt. Der Körper wird trainiert, die (ewig lange) Bücherliste im Marathon gelesen, ein Ausflug nach dem anderen absolviert oder sämtliche Fenster und Böden im Haus geputzt."
All das sei völlig in Ordnung und könne auch erholsam sein, "allerdings nur, wenn der Einzelne darin auch wirklich Erfüllung oder einen deutlichen Erholungsnutzen finden kann", sagt Schneider. "Auch wenn jemand täglich sein Handy einschalten will, weil er seine Arbeit liebt, ist das in Ordnung", sagt Neuropsychologin Eva Maria Pröll.
"Problematisch wird es nur dann, wenn es nicht mehr gelingt, den Balanceakt zwischen Arbeit und Freizeit, Ruhe und Aktivität oder Pflicht und Genuss zu meistern."
"Ein echter Teufelskreis"
Die Vielzahl der Möglichkeiten und das hohe Tempo, mit dem die Leute heute versuchen, den Alltag zu meistern, würden dann zur permanenten Herausforderung, werden. "Zum Teufelskreis, denn aus der emsigen Betriebsamkeit und dem Pflichtbewusstsein resultieren nicht selten Überforderung, Schlafstörungen, Kopf- und Rückenschmerzen, depressive Verstimmung oder auch einfach Motivationslosigkeit. Betroffenen fällt es dann noch schwerer, abzuschalten, Ruhe zu genießen und ihre Freizeit erfüllend zu nutzen.
An diesem Punkt ist jeder Einzelne selbst gefragt, sagt Pröll. "Was gut ist und gefällt, können – und müssen – Urlauber für sich selbst klar und entscheiden. Und dann konsequent umsetzen!"
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