Süßes ist schlecht für die Zähne und steht auch unter Generalverdacht, dem Körper zu schaden. Dabei hängt es sehr davon ab, welche Art von Zucker wir zu uns nehmen.
"Glukose, auch Traubenzucker genannt, wird im Körper gebraucht und verstoffwechselt", sagt der Diabetologe Stefan Ebner vom Kepler Klinikum Med Campus III (früher AKh Linz). Der Einfachzucker wird im Körper in Energie umgewandelt.
Säfte sind Zuckerbomben
Hingegen kann Fruchtzucker nicht direkt als Energiequelle genützt werden. Die Fructose wird in der Leber in Fett umgewandelt. Das kann bei übermäßigem Konsum sogar zu einer Fettleber führen. Dabei ist es egal, ob der Fruchtzucker aus natürlichen Quellen wie Obst stammt oder künstlich hergestellt wurde. Letzteres ist einfach machbar und billig. Deshalb werden Fertiglebensmittel und in letzter Zeit besonders oft sogenannten Wellnessgetränke mit Fructose gesüßt.
"In den frühen 80er Jahren, während der Kuba-Krise, fehlte in den USA das Zuckerrohr zur Herstellung von Süßungsmitteln. Deshalb wurde aus Mais Fruchtzucker hergestellt und dieser wird in den Vereinigten Staaten seit damals traditionell bei Fertiglebensmitteln eingesetzt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die Amerikaner so dick sind", sagt Ebner. Fruchtzucker sei günstig und einfach herzustellen – aber eben nicht gesund. Das trifft auch auf die heute so populären Smoothies zu. Ein kleines Glas sei unbedenklich. Doch wer gleich ein Kilo Obst verarbeitet und konsumiert, nimmt damit eine riesige Menge Fruchtzucker zu sich.
Besser grüne Smoothies
"Gesünder sind Smoothies aus Gemüse", rät der Diabetologe. Wobei der Arzt einräumt, dass zwei bis drei Stück Obst durchaus gesund sind. Wer Diabetiker ist oder abnehmen möchte, sollte seinen Konsum aber auf eine Portion Früchte pro Tag beschränken.
Übrigens ist Haushaltszucker, der aus zwei Glukosemolekülen besteht, gesünder als Fruchtzucker. "Je länger die Kette ist, umso länger dauert die Aufnahme im Körper und umso besser ist das Sättigungsgefühl", erklärt Ebner. Chemisch zählt auch Stärke – wie sie in Nudeln, Kartoffeln oder Brot enthalten ist – zu den Zuckern. Ein anderes Wort dafür ist Kohlenhydrate. Auch der Energiegehalt ist mit 300 bis 400 Kalorien für 100 Gramm vergleichbar.
Davon, ganz auf Kohlenhydrate zu verzichten, rät Ebner ab. Denn das führt zu einer Übersäuerung des Körpers. Die Situation kann gefährlich für das Gehirn werden und den Elektrolythaushalt durcheinanderbringen. "Der Mensch braucht mindestens vier bis fünf Broteinheiten pro Tag. Das entspricht 75 Gramm Kohlenhydraten", sagt Ebner. Wer aber abnehmen möchte, ist prinzipiell gut beraten, bei den Kohlenhydraten einzusparen.
Traubenzucker beim Sport
Dass Kinder besonders gerne Süßes essen, kann damit zusammenhängen, dass sie besonders viel Energie brauchen. Und Zucker ist eben der schnellste Energielieferant. Es sei auch nichts dagegen einzuwenden zum Beispiel beim Sport oder bei geistiger Arbeit, Energie durch Traubenzucker zuzuführen, meint Ebner.
Aus gesundheitlicher Sicht müssen Diabetiker ihren Konsum von Zucker und stärkehaltigen Lebensmitteln unbedingt einschränken. Dass vermehrter Zuckerkonsum zu Diabetes – auch Zuckerkrankheit genannt – führt, stimmt allerdings nicht. "Nur dass Menschen durch Zucker oft zunehmen – und Übergewicht begünstigt tatsächlich Diabetes", sagt Ebner.
Vorsicht bei Süßstoffen
Manche Diabetiker greifen gerne zu Zuckerersatzstoffen, wie Stevia, Aspatam oder Sorbit. "Das sind Zuckerformen, die der Körper nicht aufnehmen kann. Sie sind eigentlich nicht gesundheitsschädlich", sagt Ebner. Allerdings können sie negative Nebenwirkungen haben. Viele Menschen reagieren mit vermehrter Produktion von Gasen im Darm. Besonders problematisch ist die appetitanregende Wirkung der Süßstoffe, da sie Übergewicht fördern. Deshalb rät der Diabetologe eher dazu, Haushaltzucker zu nehmen, aber eben weniger.
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