Die Sauna ist eine Reiztherapie und bedeutet Stress für den Organismus. "Empfehlenswert ist diese Abhärtung daher nur für gesunde Menschen", warnt der Kneipp-Arzt Martin Spinka.
Je feuchter und kälter es draußen wird, desto größer wird die Sehnsucht nach wohliger Wärme – eine ideale Zeit für regelmäßige Saunabesuche, möchte man meinen. "Aber nur, wenn es die körperliche Gesamtverfassung erlaubt", warnt Martin Spinka.
Der Mediziner aus Gallneukirchen hat die Kneipp Traditionshäuser der Marienschwestern vom Karmel in Bad Kreuzen, Bad Mühllacken und Aspach mehrere Jahre geleitet und sich daher intensiv mit der Wirkung des Kneippens und Saunierens auseinandergesetzt. Er sagt: "Wer beispielsweise unter Herzproblemen leidet, erst kürzlich eine schwere Erkältung durchgemacht hat oder ein Burnout-Patient ist, sollte sich keinesfalls einen Saunabesuch zumuten."
Denn eine Umgebung von 100 Grad Celsius sei für einen geschwächten Körper eine zusätzliche Herausforderung, die gefährlich werden könne. "Beim Saunieren handelt es sich nämlich nicht um eine Therapie, die vorhandene Krankheiten heilt, sondern um eine Reiztherapie, die den Körper bei wiederholter Anwendung abhärtet und vor Krankheiten schützt", erklärt Spinka. Das sei vielen Menschen nicht bewusst. Wenn man den Körper großer Hitze aussetze, so habe das nichts mit Entspannung zu tun, im Gegenteil, das sei purer Stress für den Organismus. Daher ist die Ruhe nach dem Aufguss laut Spinka extrem wichtig: "Man sollte sich beispielsweise nach einem zwanzigminütigen Saunagang mindestens genauso lang oder länger ausrasten, damit sich der Körper richtig erholen kann", sagt der Kneipp-Arzt. Nur so mache ein Saunagang überhaupt Sinn und bringe den gewünschten Effekt.
Wenig hält der Kneipp-Experte außerdem von "Sauna-Marathons" mit vier Aufgüssen pro Stunde. "Das halten die wenigsten aus und macht absolut keinen Sinn", sagt Spinka.
So wirkt die Sauna auf den Körper
Aber was passiert beim Saunieren eigentlich im Körper? Die Hautoberfläche erwärmt sich um drei bis zehn Grad Celsius, die Temperatur im Körperinneren steigt um ein bis zwei Grad. "Der Organismus wird also aufgewärmt, als hätte er Fieber, darauf reagiert er, indem er Abwehrzellen aktiviert", erklärt Spinka. Außerdem weiten sich durch Hitze die Blutgefäße, die Herzfrequenz steigt um etwa 50 Prozent, die Atemfrequenz nimmt zu, die Muskeln entspannen sich.
Beim Saunieren verliert der Körper etwa 20 bis 30 Gramm Flüssigkeit pro Minute. Durch das Schwitzen werden Abfallstoffe ausgeschwemmt. Positiv wirkt sich die Sauna auch auf die Atemwege aus. Durch die muskelentspannende Wirkung der Sauna, erhöht sich das Fassungsvermögen der Lunge.
Sauna - empfehlenswert oder tabu?
Bei manchen Krankheiten ist es ratsam, vor einem geplanten Saunabesuch den Arzt zu fragen. Bei bestimmten Beschwerden kann das Schwitzen jedoch Erleichterung bringen.
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