Der Darm beeinflusst unsere Gefühle und beherbergt auch zwei Drittel des Immunsystems.
Oft sprechen wir von einem Bauchgefühl – und tatsächlich übernimmt der Darm teils ähnliche Funktionen wie das Gehirn. "Der Darm ist ein überaus sensibles, oft zu wenig beachtetes Organ, dessen Funktionalität nicht nur für die Gesundheit des Menschen bedeutsam ist – er nimmt auch maßgeblichen Einfluss auf das Immunsystem und die Psyche des Menschen", sagt Primar Norbert Fritsch, Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Gastroenterologe am LKH Freistadt. Erst wenn die Funktion des Darms gestört ist und chronische Erkrankungen wie beispielsweise Reizdarm, Verstopfung, Durchfall oder Inkontinenz auftreten, wird klar, wie wichtig ein gesunder Darm für das menschliche Wohlbefinden ist.
Ein Filter für die Energie
Die Darmzellen sind für die Verdauung der Nahrung verantwortlich, der Darm filtert Energie und Nährstoffe aus dem Speisebrei. In dem acht Meter langen Schlauch befinden sich Mikroben, die Schutz vor Krankheiten bieten und die Gesundheit des Menschen beeinflussen.
Dass der Darm ähnliche Funktionen wie das Gehirn übernimmt, haben Untersuchungen bewiesen. "Das Organ verwendet den gleichen Botenstoff wie das Kopfhirn und beeinflusst das menschliche Fühlen", sagt der Primar. Es steuert die Zusammensetzung des Speisebreis, regelt die Bereitstellung der Verdauungssäfte und ist für die Anpassung des Blutflusses verantwortlich. Außerdem kommuniziert der Darm mit Nachbarorganen. Auch zwischen Kopf und Bauch besteht eine intensive Beziehung. "Es gibt einen regen neuronalen Austausch von Hirn und Darm über den Vagusnerv", sagt Fritsch. Etwa zehn Prozent der Botschaften gehen vom Kopfhirn in den Darm, 90 Prozent vom Darm zum Gehirn. Anders gesagt: Der Darm steuert unser Denken. Das Darmhirn sendet auch Botschaften an das limbische System des Kopfhirns – also an jene Region, die Gefühle verarbeitet.
Die Rolle der Bakterien: Informationen aus der Darmflora, die ans Kopfhirn gesendet werden, beeinflussen Aktivitätsmuster und die Stimmung des Menschen. Sie regen die Darmbewegungen an, unterstützen die Darmschleimhaut bei der Regeneration und sind ein wichtiger Bestandteil der Immunabwehr des Körpers.
Probleme und Erkrankungen
Verstopfung: weniger als drei Stuhlgange pro Woche.
Reizdarmsyndrom: Auslöser können Angst, Sorgen, Wut etc. sein, Symptome sind Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall. Als Therapie bieten sich krampflösende Medikamente, Probiotika, Psychotherapie oder Entspannungsmethoden an.
Blinddarmentzündung: eine bakterielle Entzündung.
Darmkrebs: Jährlich gibt es 5000 Neudiagnosen in Österreich. Meist ist die Entwicklung schleichend über Jahre hinweg. Bei frühzeitiger Erkennung sind die Heilungschancen gut. Ursachen sind erbliche Veranlagung, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, ballaststoffarme Ernährung. Darmkrebsvorsorge ist die beste Prävention.
Zöliakie: Dabei handelt es sich um eine Unverträglichkeit gegen das Eiweißmolekül Gluten. Typisch sind Blähbauch oder chronischer Durchfall. Einzige Therapie: konsequente glutenfreie Ernährung.
http://www.nachrichten.at/
E-Zigaretten gefährden vor allem Jugendliche...
Protonenpumpen-Inhibitoren gegen Sodbrennen, Gastritis und Co mit Bedacht einnehmen...
Ähnliches passiere auch bei Schutzmasken und Desinfektionsmitteln....