Brustkrebs: Nach Tumor-Operation nur noch 15 statt 25 Therapien mit minimal erhöhten Strahlendosen. Diese haben sich bei mehr als 640 Patientinnen bewährt.
Nach ihrer Brustkrebsoperation fährt Ilse Lai jetzt täglich vom Mostviertel ins Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern nach Linz zur Strahlentherapie. Zweieinhalb Stunden beträgt die Fahrzeit. 15 Sitzungen sind nötig, um das Risiko des Wiederauftretens der Erkrankung in ihrer Brust zu minimieren. Früher hätte sie 25 Mal hin und herfahren müssen. "Ich bin froh, dass ich mir das ersparen kann", sagt sie.
Die verkürzte Strahlentherapie mit minimal erhöhten Einzeldosen wird seit 2008 durchgeführt. Damals war eine große Studie zu dem Thema in England erschienen. "Anfänglich haben wir etwa zehn Prozent der Brustkrebspatientinnen nach der neuen, kürzeren Methode behandelt. Diese hat sich so bewährt, dass wir sie jetzt der Hälfte aller Betroffenen anbieten", sagt Oberärztin Elisabeth Bräutigam.
Kaum Nebenwirkungen
"Grundsätzlich ist jede Patientin dafür geeignet, nur Frauen mit großen Brüsten nicht", sagt Primar Hans Geinitz, Vorstand der Abteilung für Radio-Onkologie.
640 Patientinnen wurden bei den Barmherzigen Schwestern seit 2008 mit der neuen Methode bestrahlt. "Die Nebenwirkungen sind nach unseren Auswertungen sogar geringer als bei der herkömmlichen Methode, bei der länger bestrahlt wurden", sagt Bräutigam. Viele Frauen leiden während der Strahlentherapie an Müdigkeit, Hautreizungen ähnlich eines Sonnenbrandes oder an einer Verfestigung der bestrahlten Brust.
Auch Ilse Lai hat nach einer Woche Behandlung "ein bisserl Müdigkeit bemerkt. Aber ich mache alles, gehe zum Beispiel walken", sagt die Niederösterreicherin. Bei der ersten Sitzung war sie ziemlich nervös, als sie im Bestrahlungsraum lag. "Aber die Beleuchtung mit den wechselnden Farben, die Musik und der Sprechkontakt zum Arzt im Nebenzimmer haben mir sehr geholfen", sagt sie. Eine Sitzung dauert etwa eine Viertelstunde. Durch die Therapie wird durch hochenergetische Röntgenstrahlen an einem Linearbeschleuniger die Erbsubstanz der Tumorzellen angegriffen und sie sterben ab. "Normale Zellen überleben das", sagt Bräutigam.
Die Strahlentherapie ist neben der Operation und der Chemotherapie eine der zentralen Säulen der Krebstherapie. Ilse Lai kann sich eine Chemotherapie ersparen.
Rechtzeitig entdeckt
"Mein Brustkrebs wurde im Anfangsstadium entdeckt. Ich gehe jedes Jahr zur Vorsorge. Das hat sich ausgezahlt. Ich kann immer nur wieder betonen, wie wichtig Prävention ist", sagt sie.
Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. In Österreich erkranken jedes Jahr rund 5000 Frauen im Bundesgebiet daran. In Oberösterreichs größter Strahlentherapie-Abteilung bei den Barmherzigen Schwestern werden jährlich etwa 2200 Patienten an sechs Geräten behandelt – 400 davon sind Brustkrebspatientinnen.
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