Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Diese Erkrankung betrifft – so die Statistik – jeden zweiten Österreicher einmal im Laufe seines Lebens. Dass 50 Prozent der Bevölkerung mit dieser Diagnose konfrontiert werden, liegt daran, dass die Menschen wesentlich älter werden als früher und viele ihren Krebs sozusagen "erleben".
Kam die Diagnose noch vor wenigen Jahrzehnten einem Todesurteil gleich, gibt es seit mehreren Jahren bahnbrechende Therapien, die bewirken, dass viele Betroffene wieder gesund werden oder viele Jahre mit einer "chronischen Krankheit" weiterleben können.
Das positive Fazit der Experten und Statistiker: Das Risiko, an Krebs zu sterben, wird im Jahr 2030 deutlich geringer sein als 20 Jahre zuvor. In den vergangenen Jahren hat vor allem die molekularbiologisch ausgerichtete Forschung entscheidende Fortschritte gebracht.
Brustkrebs: Bei so genannten HER2-positiven Brustkrebsformen kommt der Antikörper Trastuzumab (in Österreich erst seit 15 Jahren zugelassen) und neuerdings auch eine Wirkstoff-Kombination des Biotech-Medikaments mit einem Chemotherapeutikum zum Einsatz. "Die durchschnittliche Überlebensdauer von Frauen mit der Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium konnte dadurch von ehemals zwölf bis 18 Monaten auf vier bis fünf Jahre erhöht werden", sagt Günther Steger, Brustkrebsspezialist an der Universitätsklinik für Innere Medizin I der MedUni Wien. Ähnlich sei die Entwicklung bei den häufigsten Brustkrebsformen, dem hormonabhängigen Brustkrebs. Auch hier kann im fortgeschrittenen Stadium eine neuartige Medikamenten-Kombination die Verabreichung einer nebenwirkungsreichen Chemotherapie deutlich hinausschieben.
Hautkrebs: "Die Kombination zielgerichteter Medikamente hat die Überlebenszeit der Melanom-Patienten deutlich erhöht", sagt Hubert Pehamberger, Spezialist an der Wiener Universitäts-Hautklinik. Seit 2010 stehen die monoklonalen Antikörper Ipilimumab und der Kinase-Enzymhemmer Vemurafenib zur Verfügung.
Lungenkrebs: "Im Stadium 4 einer Lungenkrebserkrankung lag die durchschnittliche Überlebenszeit früher bei neun Monaten. Nach einem Jahr lebten nur noch 30 Prozent", sagt der Lungenkrebsspezialist Wolfgang Hilbe vom Wiener Wilhelminenspital. Bei Vorliegen einer bestimmten Mutation im Erbgut erreiche man jetzt mit einem neuen Medikament eine enorme Steigerung der Lebenserwartung und -qualität. Der Spezialist: "Nach einem Jahr leben heute noch 70 Prozent der Patienten, die mittlere Lebenserwartung stieg in wenigen Jahren von neun auf 24 Monate."
Nach Therapie zurück in den Job
"Wir haben uns 2015 zum Ziel gesetzt, dass wir Krebspatienten dabei unterstützen, dass sie zumindest für einige Stunden in den Arbeitsprozess zurückkehren können", sagt Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe, anlässlich des bevorstehenden Welt-Krebstages. Derzeit sei es noch so, dass zwei Drittel der Patienten nicht sofort nach Therapie und Rehabilitation in das Arbeitsleben zurückkehren.
Frauen und Lungenkrebs
Der Anstieg der Lungenkrebserkrankungen von Frauen in Österreich ist alarmierend hoch, zeigen die gestern präsentierten Zahlen der Statistik Austria. Demnach erkranken heute fast doppelt so viele Frauen wie noch vor 20 Jahren. Eine Besserung ist nicht zu erwarten.
Eine erstmals erstellte Krebsprognose lässt eine weitere Verdoppelung bis 2030 befürchten. Im Vergleich dazu: Die Neuerkrankungen an Lungenkrebs bei Männern werden bis 2030 kaum noch steigen.
http://www.nachrichten.at/
E-Zigaretten gefährden vor allem Jugendliche...
Protonenpumpen-Inhibitoren gegen Sodbrennen, Gastritis und Co mit Bedacht einnehmen...
Ähnliches passiere auch bei Schutzmasken und Desinfektionsmitteln....